"Die ganze Bandbreite des Musik wird beim Herbstkonzert zu hören sein", hatte Dirigent Wolfgang Hoerning im
Vorfeld versprochen. Dieses Versprechen löste der Musikverein bei seinem Jahreskonzert mit dem Titel "So klingt
der Herbst" am Samstagabend in der Beverhalle auf eindrucksvolle Weise ein.
Schon das Jugendorchester, das das Konzert mit drei Stücken eröffnete, verstand es, die gut 600 Zuhörer in der
ausverkauften "MVO-Arena", wie der erste Vorsitzende Sebastian Hesse in seiner Begrüßung scherzte, mitzureißen.
Besonders beim Medley "Best of the 80th Pop" war die Stimmung dermaßen gut, dass die jungen Musiker unter der
Leitung von Olaf Tausch nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen wurden.
Ein gelungener Auftakt für das "große" Orchester war der Einmarsch der Musiker: Sie kamen von allen Seiten durch
das Publikum und spielten dabei "Mit der Kraft der Musik". Nach dieser kernigen Ouvertüre von Markus Götz folgte mit
"The Best Of Phil Collins" ein Mix aus Stücken, die bei den Zuhörern so gut ankamen, dass ihnen die Lust zu tanzen
anzusehen war.
Erinnerungen an den vergangenen Sommer mit seinen Festen kamen bei den schützenfesttypischen böhmischen
Stücken auf. Doch auch klassische Musik wie einen Walzer von Johann Strauß beherrschen die Musiker unter der
Leitung von Wolfgang Hoerning, der locker und mit einigen Anekdoten aus den Proben durchs Programm führte.
Nach der Pause ging es weiter mit einigen ausländischen Stücken: Bei der "African-Connection" wurde das Publikum
als afrikanischer Chor einbezogen, der fetzige Mambo "El Cumbanchero" wurde stilecht mit Sombreros und
spanischem Temperament vorgetragen. Das Titellied "The Time of My Life" aus dem Kultfilm "Dirty Dancing" hatte
einen hohen Wiedererkennungswert, und das folgende Medley des Musicals "42nd Street" sollte eigentlich das
letzte Stück des Abends sein. Doch davon hielten die Zuhörer nicht viel: Erst nach zwei Zugaben, bei denen einige
Zusiker in Schlauchbooten in die Halle gezogen wurden, und viel Applaus der begeisterten Zuhörer wurden die 51
Musikerinnen und Musiker nach zweieinhalb Stunden aus der Halle entlassen. Angesichts so positiver Reaktionen
zeigte sich Sebastian Hesse sehr zufrieden: "Alles hat heute einhundertprozentig geklappt."
von Merete Elias, Westfälische Nachrichten v. 20.11.2006