Chronik

Die Gründung des MVO wurde am 21.01.1929 auf dem ersten Treffen in der Küsterei auf der Bahnhofstraße in Ostbevern beschlossen. Küster und Organist Wilhelm Siemann hatte 11 „gutdünkende Herren“ zu einer Besprechung zwecks Gründung einer Musikkapelle eingeladen.
Auf der zweiten Generalversammlung am folgenden Tag wurde ein Startkapital von 117,-- DM pro Person festgelegt. Es müssen schon wirkliche Idealisten gewesen sein, wo sie doch weit mehr als ein Monatseinkommen für den MVO aufbrachten. Teilweise ohne ein Instrument spielen zu können.
Nachdem erste Instrumente wie Trompeten, Geigen, große und kleine Trommel, Becken und eine Klarinette angeschafft wurden, begann man mit der Notenlehre und der Probenarbeit. In den folgenden Wochen und Monaten gab es einige Neuzugänge. Leider auch Abgänge.
Im Dorf Ostbevern gehen zur Zeit üble Gerüchte um“ schreibt Küster Siemann 1929 in der Vereinschronik. „Die Kerls scheinen doch total verrückt zu sein. Wenn sie sich einbilden, jemals etwas vernünftiges zu bringen, so sind sie im Irrtum“.

In den folgenden Jahren sollte sich aber herausstellen, dass die Kerls vom MVO keineswegs im Irrtum waren und schon im Oktober 1931 das erste öffentliche Konzert auf dem Marktplatz vor der alten Saxenrast gaben.
Am 1. Mai 1932 brach man mit 17 Musikern morgens um 4.00 Uhr zum 1. Maigang des MVO auf. Damals konnten die Mitglieder noch nicht ahnen, dass der Maigang bis heute Tradition bleiben sollte. Mit der zunehmenden Akzeptanz des Anfangs umstrittenen Musikvereins schafften sie es, mehrere Frei- und Streichkonzerte zu veranstalten, sowie zum Tanz aufzuspielen. Mit den erwirtschafteten Geldern konnte ein Teil der Vereinsschulden abgetragen werden.
Erst auf der Generalversammlung 1937 konnte erstmals seit Bestehen des MVO ein Kassenüberschuss festgestellt werden. Der damalige Kassierer Karl Lehmkuhle spendierte aus diesem Grunde eine Runde Freibier.

Ein Ende mit Zwang kam für den MVO dann mit Beginn des 2. Weltkrieges, fast alle wurden Soldaten. Wieder war es der Küster Wilhelm Siemann, der sich nach Kriegsende in den Aufbau einer Musikkapelle gestürzt hatte. Schon am 17. April 1947 wird das erste Platzkonzert gegeben und in den folgenden Wochen und Monaten werden einige Neumitglieder aufgenommen.

Das Leben in der Nachkriegszeit normalisierte sich im Lande und auch für den Musikverein. Der MVO wurde wieder, was er vor dem Krieg schon war, ein fester Bestandteil des Musiklebens der Gemeinde Ostbevern.

Die Übergabe des Dirigentenstabes von Wilhelm Siemann an Heinz Siemann verlief noch sehr reibungslos. Als dieser im Jahre 1952 aus beruflichen Gründen Ostbevern verlassen musste, kam man erst 1954 mit Willi Wortmann zu einem Dirigenten, der neuen Schwung in den vernachlässigten Verein brachte.

So konnte dann auch am 3. und 4. Oktober 1954 das 25jährige Bestehen des Musikvereins, in dem gerade ein frischer Wind wehte, als Start in die Zukunft gefeiert werden. Unter Willi Wortmann als Dirigent entwickelte sich der MVO auch musikalisch weiter. Wo doch die Gemeinschaft gefestigt und auch die geselligen Veranstaltungen wieder gut besucht wurden.

Auf der Generalversammlung am 6.3.1958 brachte der Kassenbericht von Bernhard Bücker zum Ausdruck, dass die finanzielle Lage des Vereins zu wünschen übrig lässt. Bei den anschließenden Neuwahlen des Vorstandes wird Erich Hollmann zum neuen Kassierer gewählt. Anscheinend verstand er seine Arbeit als Kassierer, denn bereits im folgenden Jahr konnte die Finanzlage des MVO als zufriedenstellend bezeichnet werden.

In den 50er und 60er Jahren war der Musikverein aus Ostbeverns Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Er spielte auf fast allen umliegenden Schützenfesten, dem Kriegerfest, am Volkstrauertag und bei kirchlichen Veranstaltungen auf. Zum Ende einer Spielsaison feierte der MVO seit 1957 sein vereinsinternes Schützenfest. Schon im Jahre 1958 wurde Erich Hollmann König des MVO. Nach langem Zögern und der Erinnerung an das 1. Jahr „König sein“ gelang es ihm dann im Jahre 1979 die Kaiserwürde zu erringen.

MVO 1969 Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben des MVO war das 40jährige Jubiläum im Jahre 1969. Ein Festzelt auf dem Sportplatz, welches vom Vereinswirt Gottfried Dellbrügge und seiner Frau Elfriede bewirtschaftet wurde, war 2 Tage lang Mittelpunkt der Jubiläumsfeiern. Nachdem diese anstrengende Zeit der Vorbereitung und Organisation bis zum Jubiläum gut überstanden war, kehrte wieder der „Alltag“ ins Vereinsleben ein. Dieser wurde dann 1972 durch einen Dirigentenwechsel gestört.

Seit 1954 lag die musikalische Leitung des MVO in den Händen von Willi Wortmann, der die Probenarbeit durch eine längerfristige Erkrankung nicht mehr leiten konnte. Durch Generalversammlungsbeschluss wurde Willi Wortmann 1972 zum Ehrendirigenten ernannt und Horst Heinrichs aus Westbevern zum ordentlichen Dirigenten gewählt. In den folgenden Jahren machte man sich Gedanken über die Nachwuchsförderung im MVO. Man hatte begriffen, daß es ohne konsequente Nachwuchsförderung nicht weiter bergauf gehen konnte.

Bereits 1973 saßen 8 Jugendliche unter der Leitung von Horst Heinrichs im Probenraum bei Dellbrügge, um die ersten Weihnachtslieder einzustudieren. 1977 kam dann ein 2. Schwung. Um den Nachwuchs machte sich Erich Hollmann, der diesen in den letzten Jahren allwöchentlich zu sich zum unterrichten gerufen hatte, besonders verdient.

Der MVO 1979 Im Jahre 1979 hieß es dann: „Man muss die Feste feiern, wie sie kommen!“ Am 11. und 12. August wurde das 50jährige Jubiläum gefeiert. Bereits im Frühjahr erkrankte der damalige Dirigent Horst Heinrichs, so dass der Taktstock ab und zu von Erich Hollmann geschwungen wurde. Erst am 27. September 1979, nach dem Jubiläum, übernimmt Manfred Eckhardt die Direktion des Musikvereins.

Auf der Generalversammlung am 21.1.1980 besteht der Musikverein exakt 51 Jahre. Der 1. Vorsitzende Bernhard Rogge gibt sein Amt nach 43 Jahren an Erwin Eckhardt ab. Der neue Dirigent, Manfred Eckhardt, hatte seine Ziele, die er mit dem MVO erreichen wollte, sehr hoch gesteckt und begann auch sofort mit konsequenten Proben- und Satzproben. Nachdem der Leistungsstand der Spieler wieder auf einen akzeptablen Stand angekommen war, wurde eine neue musikalische Richtung eingeschlagen. Die Egerländer zum angewöhnen und später dann Stücke von James Last. Die anspruchsvollen Stücke zwangen ein paar Musiker zum aufhören, aber die Neueinsteiger waren begeistert.
Nach der Eintragung unseres Vereins in das Vereinsregister am 16. Mai 1980 durfte sich der MVO „Musikverein Ostbevern e.V.“ nennen. Ein Wechsel des Vereinslokales von Dellbrügge nach Sendker stand dann im September 1980 an.

MVO 1981 In den folgenden Jahren kann als Herausforderung für den MVO das Große Jagdkonzert im November 1983 und die Grömitzfahrt im September 1986 gewertet werden. Auf der 900-Jahrfeier der Gemeinde Ostbevern im August 1988 kam es zum ersten Rundfunkauftritt.

Im Mai 1989 gab Manfred Eckhardt den Dirigentenstab aus beruflichen Gründen an Wolfgang Hoerning weiter.

Im Herbst 1989 ging der MVO auf seine erste Auslandsreise. Eine Woche Ungarn machte den Mitreisenden viel Spaß.

Der 1. Vorsitzende des MVO, Michael Füssel, gab sein Amt 1993 an Franz Winkels weiter. Im selben Jahr legte auch Erich Hollmann nach 35 Jahren das Amt des Kassierers nieder und übergab die Kassenführung an Norbert Siemann.
Die Generalversammlung im Januar 1996 brachte eine Veränderung des MVO. Matthias Leifhelm wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und die Gaststätte Finke zur offiziellen Vereinskneipe erklärt. Geprobt wurde schon seit einiger Zeit in der Hauptschule Ostbeverns und ein gut besuchtes Vorstufenorchester kann mittlerweile auch zum festen Bestandteil des MVO gezählt werden.
Auf der Generalversammlung Januar 2002 gab Matthias Leifhelm sein Amt als 1. Vorsitzender an Sebastian Hesse weiter.

 

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